Wir möchten an dieser Stelle ihnen die einzelnen Kreuzwegbilder, die an den Seitenwänden in St. Martin aufgehängt sind, vorstellen.

Die Begleittexte hierzu sind dem Buch "Der Kreuzweg" von Papst Johannes Paul II., in seiner Zeit als Erzbischof von Krakau, entnommen.

Wir empfehlen auch das Gotteslob für die Bildbetrachtung hinzuzunehmen. Die Kreuzwegandacht findet sich unter Nummer 683.

Geißelheiland von 1770 in der Marienkapelle

Er war verachtet ...

I. Station

Jesus wird zum Tode veurteilt

"Mit der Tatsache, daß Jesus, der Sohn Gottes, nach seinem Reich gefragt worden und daraufhin von Menschen gerichtet und zum Tod verurteilt worden ist, beginnt der Schlußakt des Zeugnisses dafür, dass Gott die Welt so sehr geliebt hat. Wir stehen diesem Zeugnis gegenüber und wissen, daß wir uns die Hände nicht in Unschuld waschen dürfen".

II. Station

Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

"Ecce homo - Da seht den Menschen ! In ihm ist die ganze Wahrheit, welche die Propheten vom Menschensohn vorausgesagt hatten, die von Jesaja verkündigte Wahrheit über den Knecht Jahwes".

III. Station

Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

"Gott wird aus dem wiederholten Hinfallen Christi unter dem Kreuz für die Menschheit Heil gewinnen".

IV. Station

Jesus begegnet seiner Mutter

"Die Mutter Maria begegnet den Sohn auf dem Kreuzweg. Sein Kreuz wird zu ihrem Kreuz, seine Verdemütigung zu ihrer Verdemütigung, seine öffentliche Beschimpfung trifft sie. So geht es bei den Menschen zu".

V. Station

Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

"Ich habe das Kreuz getragen. Und Du, hast Du es mit mir getragen ? Hast Du es wirklich bis zum Ende mit mir getragen".

VI. Station

Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

"Der Erlöser prägt jeder Tat der Liebe, wie dem Tuch der Veronika, sein Antlitz ein".

VII. Station

Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet ( Ps 22,7 ).

"Er will es so, er will, dass sich die Weissagung erfülle. Er fällt also, von der Anstrengung erschöpft, zur Erde. Er fällt, weil es der Vater so will, dessen Wille in den Worten des prophetischen Psalmisten zum Ausdruck kommt".

VIII. Station

Jesus begegnet den weinenden Frauen

"Nunmehr ertönt der Aufruf zur Reue, zur wahren Reue, zum Bedauern der begangenen Schuld".

IX. Station

Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

"Wir erfassen das Ausmaß dieser Erniedrigung, wenn wir sehen, wie Jesus noch einmal, zum dritten Mal, unter dem Kreuz fällt. Wir ermessen es, wenn wir darüber nachdenken, wer es ist, der da fällt, wer es ist, der unter dem Kreuz im Straßenstaub liegt zu Füßen ihm feindlicher Leute, die mit Schmähungen nicht sparen".

X. Station

Jesus wird seiner Kleider beraubt

"Dieser Leib erfüllt den Willen des Vaters, wie er der Kleider beraubt und als Folterungsobjekt behandelt wird, wie er den unermeßlichen Schmerz der geschändeten Menschenwürde in sich verschließt".

XI. Station

Jesus wird an das Kreuz genagelt

"Der Mensch ist aufs äußerste angespannt: die Knochen, die Muskeln, das Nervensystem, jedes Organ, jede Zelle - alles ist aufs äußerste angespannt".

XII. Station

Jesus stirbt am Kreuz

"Dies ist die höchste, erhabenste Tat des Sohnes in Gemeinschaft mit dem Vater".

XIII. Station

Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt

"Wie viele Menschenherzen öffnen sich dem Herzen dieser Mutter, die so viel bezahlt hat !" Und Jesus liegt von neuem ganz in ihren Armen, wie im Stall von Bethlehem".

XIV. Station

Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt

"Obwohl unser Planet fortwährend mit Gräbern übersät wird, obwohl der Friedhof, worin der aus dem Staub hervorgegangene Mensch wieder zu Staub zurückkehrt, ständig wächst, leben doch alle Menschen, die am Grab Jesu wachen, in der Hoffnung auf die Auferstehung".